Wiener BlutrauschMT: Nachdem die beiden ausgestiegen waren, ist es dann losgegangen mit der
Platte und wir haben einen neuen Gitarristen gesucht.
HK: Da ist dann der Walter Kramer eingestiegen.
LK: Ja, es war so, daß der Nemeczek an uns herangetreten ist, weil sie noch
jemand gebraucht haben für die Platte.
MT: Und da ist dann "Weg vom Fenster" entstanden. Das hat der Koller
komponiert.
HK: Am 8.November 78 war ja dann diese große Konferenz im Cafe Museum.
Da war der Nemeczek mit seiner Schnazz Produktion, die Leute vom
Schmetter Sound Studio und natürlich Vertreter aller Bands. Dabei
wurden vor allem die ersten Vertraglichen Vereinbarungen festgelegt.
Ich war selber dort, weil ich ja damals für die Mordbuben AG Bass
gespielt habe und deren Fiasko-Nummern in eine annähernd musikalische
Form gebracht habe.
Ja und dann haben wir am 26.November 78 diese Pressefotos gemacht,
mit der goldenen LP, was übrigens eine Idee von mir war.
MT: Da waren wir mit dem Stefan Weber von Drahdiwaberl, mit dem Rudi
Nemeczek von Minisex, mit dem Fredi Fender von den Mordbuben und dem
Robert Wolf von den Chuzpe auf irgendeinem Hausdach im Ersten in Wien.
HK: Ja genau und der Marcel Houf hat fotografiert, aber leider sind diese
Bilder so gut wie nie veröffentlicht worden.
MT: Dafür haben wir endlich am 16.Dezember 78 im Schmetter Sound Studio
unsere Grundspuren und Synchros eingespielt.
HK: Im Studio waren ja dann auch diese Sachen mit dem Meta.
Mit diesem bis heute ungeklärten Break.MT: Ja leider sind ja bei uns die Schlagzeuger sehr stark in die Drogen
hineingekippt. Und sie haben sich Vermögen in die Venen gejagt an
diesen Studiotagen.
HK: Und nicht nur dann.
MT: Ja und in der Grundspur von "Weg vom Fenster" hat es irgendwie einen
Hacker gegeben. Eine Pause, die freigelassen wurde, weil es irgendwie
nicht gestimmt hat. Und der Meta war zwei Tage dabei und hat aber
eigentlich nur geschlafen. Aber in dem Moment, wo wir an dieser Stelle
waren, wo wir nicht wußten, was machen wir jetzt, ist er aufgewacht,
ist hineingegangen, hat sich die Topferln aufgesetzt und hat dieses
Break gemacht. Und es hat gepasst ! Dann ist er hinausgegangen und ist
wieder umgefallen.
HK: Ja er ist immer auf einer Bank gelegen im Regieraum. Nur irgendwann
ist er dann einmal aufgestanden und hat im Hinausgehen gesagt: "Pfau,
i geh mir jetzt a Wurschtsemmel holen." Nach zehn Minuten ist er
wieder hereingekommen, hat gestrahlt wie ein Weihnachtsbaum und hat
sich wieder hingelegt. Nur dabei ist ihm peinlicherweise die Pumpe
aus der Hosentasche gefallen.
MT: Ja, das war die Geschichte mit der Wurstsemmel und Meta's Break.
HK: Und zwei Tage nach der Plattenaufnahme ist dann am 18.Dezember 78
der Fritz Fichtenbauer ausgestiegen.