HK: Ihr habt euch dann ja für das Pop-o-drom angemeldet - damals noch
Musik der Kontraste - und seid disqualifiziert worden. ( 30.Mai 75 )
LK: An und für sich ist das Pop-o-drom ja immer das Gelächter von Wien.
Und wir wollten dem entsprechend irgendwas aufziehen. Und da bin ich
mit dem Heinz auf der Straße gestanden und hab Leute angeheuert und
gefragt, ob sie vielleicht zum Pop-o-drom gehen. Und wenn sie ja gesagt
haben, haben wir sie gefragt, ob sie nicht bei einer Partie mitmachen
wollen. Und sehr viele Leute haben eigentlich geagt ja, sie machen
mit und da waren dann 18 Leute auf der Bühne. - Und wir haben uns
ausgemacht, wir hören nicht mehr auf zu spielen. - Da hat der Gernot
eine Gitarre zertrümmert und ich hab eine Gitarre zertrümmert. Und
das hätte ich dem Gernot nie zugetraut, aber er ist einfach hinunter
gegangen und hat die Gitarre auf den Boden geworfen. Der Heinz hat
damals ein Stylophon gehabt, das wir an die Bassanlage angehängt hatten
und total wie die Blöden wauwauwau gemacht haben. Dann haben wir
Zeitungsschnitzeln ausgeteilt und jeder hat das gesungen, was gerade
draufgestanden ist. Naja, global gesehen kann man im Nachhinein sagen,
das war nichts anderes als eben dieses jugendliche Rebellieren gegen
ein eingefleischtes System. Und das Pop-o-drom ist nichts anderes, weil
der Pfneiszl muß auch um acht in der Hackn sein und mimt halt den
ewig jungen Lässigen. Heute durchschaue ich das ja. Ich denk mir, dem
ist es wirklich ein Anliegen, daß er was für die Jugend macht, wenn er
schon im Rathaus der Trottel ist. Der eine geht zum Stammtisch und
ist gut im Preisschnapsen und der Pfneiszl ist halt gut im Partien
ansagen.An jenem geschichtsträchtigen Tag sagte LK nachdem Hydronium Ion
Terzett von der Jury disqualifiziert worden war hinter der Bühne
zu Walter Pfneiszel etwa folgendes: "Hör zu Oida, eines Tages sehen
wir uns wieder und dann wirst dich anscheißen!"
- Und genau so ist es gekommen.