Pinkafeld, Martinihalle, Austria Rock Festival   30.April 78 

GP: Pinkafeld ging ein Musicbox Interview voraus und zwar in Verbindung
mit der Gründung von Schnazz. Das war eine Sendung über Punk und
New mp3e in Österreich. Auf der Fahrt zum Funkhaus habe ich da mit
dem Poidl etwas aufgesetzt und er hat das gut auswendig gelernt.
Und ich habe zu ihm gesagt, wenn es Schwierigkeiten gibt, sag es ins
Mikro, weil ich sitze unten im Auto und hör mir das alles an. Und der
Poidl hat den Pinkafeld Leuten dann das hineingedrückt mit Star-
treppenscheißdreck, weil die ganze Zeit nichts passiert ist und auf
einmal spielt da unten alles was Rang und Namen hat.
   Und dann wollten sie uns in Pinkafeld gar nicht hinein lassen
und uns keine Stagepässe geben. Ich bin dann ins Organisationsbüro
und da haben wir uns kurz verbal in die Goschn gehaut gegenseitig
und dann haben wir die Stagepässe gehabt.
HK: Dann sind wir vor dem Gig beim Mittagessen gesessen und der Koller
hat gesagt: Nein wir spielen nicht, wir zahlen die 6000.- Schilling
Pönale und fahren sofort nach Hause.
GP: Vor uns hat dann der Schiffkowitz seinen Gig gehabt und hat ins
Mikro gesagt, daß die Partie die jetzt kommt folgendes in der Music-
box über dieses Konzert gesagt hat. Daraufhin stürzte der total
besoffene Saal, also 2000 Leut nach vor zur Rampe, pfeifend und auf
Mordgelüste und unkontrollierbar bis zum Gehtnichtmehr. Daraufhin
haben wir uns hinter der Bühne so vorbereitet, daß wir den Schursch
und den Molin, also alles was einen Bizeps hat mit nacktem Ober-
körper vorher hinausgeschickt haben, um die Leute böse anzuschauen,
damit sie wissen, wenn da einer hinaufgeht .....   Jedem wurde ein
Klinkenstecker zugeteilt, damit wir die Bühne in zwei Minuten hätten
räumen können, falls es zu etwas gekommen wäre. Der Transit ist mit
offenen Türen hinter der Bühne gestanden, sodaß man alles blitzartig
hätte einräumen können und wir so schnell wie möglich abrauschen
hätten können. Alle haben viel Blut auf ihre Maskerade draufgetan
und auf brutal und gewalttätig gemacht. Und wir haben uns ausgemacht,
wir fahren gleich von Anfang an volles Rohr. Der Poidl ist dann nur
mit einem Spot hinausgegangen ...
HK:  ... mit Kopfverband und viel Blut ...
LK: ... ja damit sie mich nicht angreifen ...
GP: ... und hat gesagt, wir sind die, die das und das gesagt haben und
im nächsten Moment haben alle mit sowas von einem Geräuschpegel
losgelegt, daß es einmal allen Leuten die Sturmfrisur aufgesetzt hat.
Und das hat sie irgendwie überzeugt und damit war der Sache der Wind
aus den Segeln genommen, weil der Schiffkowitz hat nämlich gar nicht
gewußt, was er mit der Ansage hätte auslösen können. Der Gig ist dann
ziemlich gewaltvoll und sehr kräftig abgelaufen und es war dann
eigentlich alles wieder im Lot.

HK: Nach Pinkafeld ist der Peiritsch ja mit dem Filmbus von "Draussen
in der Stadt" hinausgefahren und hat dann ins Fahrtenbuch einge-
tragen: 300 km Motivsuche! Blöd war dabei nur, daß ich zu dieser Zeit
gerade Produktionsassistent war und somit für den Bus verantwortlich
war. Außerdem hat er noch die Hauptdarstellerin, die Ingrid Strohbauer
mitgenommen und wir haben alle auf einer Wiese über Pinkafeld campiert.
Ein richtiger Peiritsch Ausflug also!