VORWORT
oder
WARUM TUT SICH EINER DAS ANIm Verlauf meiner Arbeit zu diesem Buch sagte Helfried Axmann einmal
zu mir:"Ich verstehe ja, daß dich das Phänomen Metzlutzka's Erben
interessiert,aber was soll das Ganze eigentlich werden?"
Ich ließ diese Frage offen, denn letztlich hatte Leopold Koller die
Antwort beim Abhören alter Aufnahmen doch schon gegeben indem er
sagte:"Was, das hab' ich damals gemacht? Also nein, das könnte ich
heute nicht mehr."
Für mich waren also die Faszination, die Möglichkeit des Vergessen-
werdens und die Nichtreproduzierbarkeit Gründe genug mir wochenlang
die Nächte um die Ohren zu schlagen,um dies alles in Wort und Bild
festzuhalten.
Rein technisch gesehen sind alle in diesem Buch wiedergegebenen
Statements,abgesehen von einigen Überleitungen und Erklärungen,
Niederschriften von Tonbandprotokollen,die zwischen dem 10.September
und dem 4.November 1984 aufgenommen wurden.
Mit einigen Ausnahmen:
1.Peter Habersack verweigerte das Mikrofon,weil er fürchtete,daß
irgendetwas gegen ihn verwendet werden könnte.Deshalb durfte ich
seine dürftigen Aussagen nur mitschreiben.
2.Fritz Fichtenbauer zeigte trotz mehrmaliger Urgenz kein Interesse.
3.Dietlind Schöbitz war wegen ihrer Schwangerschaft indisponiert.
4.Günther Schramm war wie üblich nicht aufzufinden.
5.Mario Molin war in einem türkischen Gefängnis.
6.Gernot Axmann war zu beschäftigt.
7.Mona Ambrosch beschränkte sich aufs Kochen.Trotzdem allen herzlichen Dank!
Hermann Körbel, Autor
Wien im Oktober 1986
NACHSATZ zur Ausgabe 2000
Dies ist ein unveränderter Nachdruck der Original-Version von 1984-86.
( Nichts wurde hinzugefügt - auch wenn's mir sehr schwer fiel ... )
Jeder Beteiligte erhielt damals ein fotokopiertes Beleg-Exemplar.
Bis dato trafen keinerlei wie auch immer geartete Einsprüche ein.
Es sind diesbezüglich auch keine Gerichtsverfahren anhängig.Nach wie vor derselbe Autor
Wien im O k t o b e r 2000